"Wohl erzittert der Sterbliche, wenn sich der Kelch der Katastrophe über ihn ergießet, doch wisse, daß die Ungaben der Unsterblichen oft zwiefach sind." — Nostria Thamos, Etherisches Geflüster, Maraskan, 740 BF
Heute ist mir etwas erstaunliches passiert: Ich habe im Wald ein Adlerküken gefunden! Und was ein starkes, prächtiges Tierchen. Das muss ein Zeichen der Überderischen gewesen sein. Ich habe den Adler direkt vor meinen Füßen gefunden und das Schlagen von großen Flügeln gehört – größer als die Schwingen eines Adlers und dann hat das Kreischen eines Tieres – ähnlich wie ein Adler, aber doch kein Adler – die Ruhe des Waldes wie ein Blitz durchschlagen. Da wusste ich auch, wie ich das kleine Kerlchen nennen würde: Fulgur – der Blitzschlag. In dem Moment, wo ich Fulgur aufgehoben habe, durchströmte mich die Gewissheit das Richtige zu tun und eine tief empfundene Freude. Ich habe nun begonnen Fulgur per Hand aufzuziehen und füttere ihn jetzt mit Kaninchenfleisch. Fulgur kann schon ganz schön große Mengen vertilgen! Wenn er etwas älter ist, werde ich ihn ausbilden, damit er mich bei der Jagd und beim Kampf unterstützen kann. Ich habe schon lange darüber nachgedacht mir ein Haustier zu suchen, wie Lynia ja auch Bello hat. Ein Begleiter, der einem treu zur Seite steht und niemals einen im Stich lassen würde. Das ist schon ein schöner Gedanke. Ich hoffe, dass Fulgur das für mich wird. Ich habe aber ein gutes Gefühl. Ich werde mich in Mirdin auf jeden Fall noch mit Haldur über das Abrichten von Adlern unterhalten. Ich will für Fulgur alles richtig machen und für ihn eine gute Mutter sein.
Duell mit dem Andergaster: Heute habe ich endlich meine Rache genommen! Endlich konnte ich den Tod von Vater sühnen. Der Andergaster ist tot und nichts könnte mir mehr Genugtuung bereiten, als das Wissen, dass der Mann der mir und Lynia alles genommen hat, nun auch in den Hallen der Überderischen weilt. Das hat er verdient! Was für ein Feigling dieser Kerl auch war, bei einem Duell aufs dritte Blut hat er doch tatsächlich um Gnade gewinselt. Da zeigt sich doch die Ehrlosigkeit des Andergasters.
Einige Tage später: Heute habe ich Lynia von meiner Tat berichtet. Sie war so stolz auf mich. Ich selbst zweifle mittlerweile etwas. Der Andergaster hat den Tod verdient keine Frage, aber mir geht es immer noch nicht besser. Ich trage weiterhin Wut und Hass im Herzen, nur jetzt weiß ich nicht mehr gegen wen ich diese Wut richten sollte. Lynia und ich hatten besseres verdient, eine bessere Kindheit, ein besseres Leben. Nur wen soll man dafür hassen? Während des Waffenstillstandes kann man nicht mal seine Wut am Andergaster auslassen. Denn am Ende sind schon die Andergaster an allem Schuld. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr in meinem Leben brauche als den Hass und die Wut. Ich beginne zu sehen, dass die Wut dabei ist mich aufzufressen. Ich glaube Fulgur hilft mir dabei das zu erkennen. Er bringt etwas fürsorgliches, zärtliches und ja liebevolles in mein Leben, was mir gut tut. Vielleicht ist es an der Zeit diese Seite an mir mehr zu stärken. Vielleicht hätte ich schon früher einen tierischen Begleiter annehmen sollen. Aber nein, Fulgur passt zu mir, wie dies kein anderes Tier könnte. Er kam genau zur rechten Zeit in mein Leben. Nur wie Stärke ich meine liebevolle, weibliche Seite? Am besten spreche ich mit einer Satuaria Priesterin darüber. Satuaria scheint mir die passende Überderische dafür zu sein. Einige Tage später: Heute habe ich mit dem Grafen über mein Duell gesprochen. Er war zornig, aber die Sache vor ihm geheim zu halten wäre mir unehrenhaft erschienen. Dann wäre ich nicht besser als die Andergaster. Der Graf verlangt nun von mir, dass ich Nostria für einige Zeit verlasse. Er denkt, dass mir etwas Abstand von den Andergastern gut tun könnte und dass ich eine Gefahr für den Waffenstillstand sei. Wahrscheinlich hat er damit sogar recht. Trotzdem fällt es mir schwer Lynia hier in Mirdin zurückzulassen. Wer soll denn nach ihr schauen und dafür sorgen, dass sie ab und an mal den Hof verlässt? Und wer weiß wann der Andergaster den Waffenstillstand hinterrücks bricht und angreift? Das alles bereitet mir große Sorge. Gleichzeitig bin ich mir sehr unsicher, was aus mir wird. Kann diese Reise eine Chance sein die freundliche, liebevolle Seite in mir zu stärken und mir einen Weg jenseits der Wut aufzubauen? Ich muss immer wieder daran denken, was meine Lehrmeisterin, Asmodette von Sappenstiel, zu mir gesagt hat: „Du bist zu ungestüm. Der Deich kennt keinen Zorn, er trotzt den Sturm mit unendlicher Gelassenheit und so musst auch du den Sturm trotzen. Du sollst der Deich sein, nicht der Sturm.“ Damals kamen mir ihre Wort völlig schwachsinnig vor. Wie soll man ohne Feuer denn kämpfen? Und wie soll man beim Angriff, wie das Wasser sein? Aber langsam beginne ich zu verstehen. Ich bin froh, dass ich mich dieser Reise nicht alleine stellen muss. Fulgur wird mich zum Glück begleiten und mich daran erinnern, dass ich der Liebe einen Raum in meinen Leben bereiten möchte. Ja, vielleicht klappt es ja mit den Männern nicht, weil ich vor lauter Hass kein Platz in meinem Herzen hatte.
Eine Woche später: Heute habe ich den Rat der Satuaria Priesterin umgesetzt und habe mich „einen Mann in Leidenschaft hingegeben“. Das war schrecklich. Es hat weh getan und war ganz und gar eine unangenehme Erfahrung. Die ganze Sache war mir auch so peinlich. Da muss ich einen Lustknaben bezahlen, weil ich so dermaßen hässlich bin, dass ich sonst keine Chance habe, dass ein Mann etwas mit mir anfangen können wollte. Nein, dieser Vorschlag der Priesterin war sicherlich der Falsche. Nie wieder, werde ich so etwas machen. Auch wenn der Lustknabe behauptet hat, dass es mit der Zeit besser werde. Aber die Priesterin hat ja auch gesagt, dass ich meinen eigenen Weg gehen soll. Ihren Vorschlag meine Verbundenheit zu Fulgur zu stärken ist da deutlich eher mein Weg. Ich denke, dass ich auch ausprobieren werde mich anderen „in Freundschaft zu öffnen“. Ich werde also versuchen auf meiner Reise Freunde zu finden. Dass Fulgur immer kommt, wenn ich ihn rufe, klappt auch immer besser. Heute hat er begonnen ein Kaninchen zu jagen und hat dann die Jagd abgebrochen. Dafür gabs natürlich einen besonderen Leckerbissen. Fulgur ist mit Abstand der klügste Adler, den ich kenne!
Treffen auf die anderen: Das heute war ein Tag! Da war ich mit Fintje in der Taverne – ich weiß immer noch nicht, ob das ein Mann oder eine Frau ist – und hab mich mit den anderen Gästen etwas unterhalten. Ein Adliger wurde von Goblins überfallen, so ein Lumpenpack! Und auch ein aranischer Adliger war anwesend. Was für eine hohe Gesellschaft! Doch bevor ich mich mit denen unterhalten konnte, stürmte plötzlich ein Verletzter herein und verlangte, dass wir ihn für den KGIA zu so einer Feste begleiten. Noch bevor ich den Mann erklären konnte, dass ich mit dem KGIA nichts zu tun habe, wurden wir angegriffen. Ich erschlug eine der Angreiferinnen – ich hatte nicht damit gerechnet, dass die so wenig durchhält. Die Horasier scheinen weniger stabil als die Andergaster zu sein. Fulgur hat mir dabei toll geholfen, in dem er die Angreiferin an der Flucht hinderte. Das hat er großartig gemacht. Aber jetzt schien es mir doch ratsam den KGIA Agenten zu unterstützen, da es nicht so richtig Notwehr war und Horasier im Horasreich zu erschlagen… das könnte schon Konsequenzen haben… Und schon schlug ich mich mit meinen Gefährten in das, was man hier, Wildnis nennt und führte die Gruppe durch den Wald. Dabei begleiten mich und Fulgur - Harun, der aranische Adlige, der mit seiner Wolke aus Parfüm etwas fehl am Platz im Wald wirkt, aber sich doch sehr gut mit Kräutern und Pflanzen auskennt. - Sein Rabe Klicks, der ein erstaunlich kluges und gut abgerichtetes Tier ist. - Der gut aussehende und sehr nette mittelreichische Adlige, Korfalk, der für uns alle Abendessen gemacht hat. Es gab eine Al‘anfanische Spezialität. - Der verletzte KGIA Agent, Answin, der für einen Agenten nicht so kompetent wirkt. - Ach ja und Fintje natürlich. Fast hätte ich Fintje vergessen. Meine Gefährten sind alle sehr nett und helfen trotz ihren blauen Blutes mit und packen mit an. Die haben keine Standesdünkel. Das finde ich super! Fintje ist noch etwas schüchtern, aber er/sie taut schon noch auf. Ich versteh mich gut mit meinen neuen Gefährten und die Wut ist kaum noch zu spüren. Das ging erstaunlich einfach. Ich nehme mir für die Zukunft aber auf jeden Fall vor weniger Leute zu erschlagen. Das bringt mich nur in Schwierigkeiten. Ich muss auch nochmal in mich gehen, wie die Überderische Rondra dazu steht, dass ich die Frau erschlagen habe. Die war nicht sonderlich rondrianisch und hätte uns mit ihren Fernkampfwaffen sicher weiter malträtiert und tatsächlich wollte ich sie gar nicht umbringen…. Am besten Bitte ich Rondra gleich um Vergebung und helfe Answin möglichst gut – das fällt ja unter Schutz der Schwachen. Dann wird das schon passen.
Bei den Überderischen! Nach den Essen wurden wir von Goblins überfallen. Das waren so viele, dass wir uns zu ihrer Schamanin haben bringen lassen, anstatt sie zu Erschlagen. Tatsächlich hat Korfalk die Goblins mit seiner Kochkunst begeistert und am Ende haben die uns tatsächlich doch geholfen! Korfalk ist schon der geborene Diplomat. Da merkt man seine gute Abstammung. Und ich hätte sie einfach erschlagen. Das war doch eine Lehre der Überderischen, dass ich nicht alles mit Gewalt lösen sollte und es hilfreich sein kann seinen Hass zu zügeln. Selbst mit einem Goblin kann man sich verbünden und zusammentun, wenn man nur mit ihnen redet. Harun hat den Angriff mit Hilfe der Sterne vorhergesehen. Außerdem versteht er nichts von Tieren oder dem Abrichten. Trotzdem spricht er mehr mit Klicks, als ich mit Fulgur. Ob das ein Sumudiener ist? Nein, dafür ist der nicht naturverbunden genug. Wahrscheinlich ist er ein Wahrsager, der von den Überderischen mit dem zweiten Gesicht gesegnet wurde.
Am Abend im Wirtshaus zur Henkerseiche: Heute haben wir auf einen alten Bauernhof Untote bekämpft. Anscheinend treibt ein Nekromant sein Unwesen in diesen armen Ort. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Einzige der versteht, was vor sich geht, hat selbst jahrelang Untote erschaffen bevor er sich zum Ungenannten bekannt hat. Ob man den vertrauen kann? Können sich Menschen so grundlegend ändern? Naja, ich will ihn eine Chance geben. Was bleibt mir denn auch anderes übrig. Nicht mal eine Satuaria Priesterin hat dieser vom Unglück heimgesuchte Ort. Das ganze ist mir aber schon unheimlich. Was passiert mit meiner Seele, wenn ich in eine Untote verwandelt werde? Was ist mit den Seelen, von den untoten Dorfbewohnern, die ich heute erlöst habe? Können ihre Seelen durch die Erlösung Ruhe finden oder sind ihre Seelen in die Niederhöllen gefahren? Könnte auch meine Seele in die Niederhöllen fahren, ohne dass ich etwas Falsches getan habe – nur weil der Feind mit den Niederhöllen im Bunde ist? Das ist das erste Mal, dass ich mir um meine Seele Sorgen mache. Selbst die Andergaster lassen mir am Ende doch meine Seele. Darüber können sie nicht verfügen - auch wenn sie das sicher gerne wollen würden. Es scheint also doch etwas Schlimmeres als die Andergaster zu geben. Heute Abend werde ich noch zu den Überderischen beten. Ich denke, dass ich meine Gebete besonders an den Ungenannten und Satuaria richten sollte. Immerhin steht Satuaria mit dem Aspekt des Lebens dem Unleben direkt gegenüber. Hat Fulgur eigentlich eine Seele? Kann er die auch verlieren, wenn ich einen Fehler mache und wir im Kampf gegen das niederhöllische Gezücht fallen? Ich muss aufpassen, dass Fulgur nichts passiert. Der Wirt hat die Nachricht vom Tod seiner Tochter sehr schlecht aufgenommen. Ich habe das Gefühl, dass ich es ihm schonender hätte beibringen sollen. Vielleicht würde es mir helfen, wenn ich mich mehr mit Gefühlen auseinandersetzten würde und mir mehr Gedanken, um die Gefühlswelt meiner Mitmenschen machen würde. Gefühle gehören ja auch zu Satuaria. Das wird die Überderische sicher freuen und vielleicht. ist das eine Möglichkeit meine weibliche Seite zu stärken. Außerdem werde ich mein Bestes tun, um die Dorfbewohner von diesen Ungeheuer zu befreien. Bei Rondra, die Armen können nichts dafür, dass ein Nekromant hier sein Unwesen treibt.
Mittag nach der Schlacht Heute haben wir uns nach der Schlacht wieder etwas geordnet und ausgeruht. Leider hat der Wirt nicht überlebt. Ich habe seiner Witwe schon mein Beileid ausgesprochen. Die Arme hat erst ihre Tochter und dann ihren Ehemann an die Untoten verloren. Ich hoffe sehr, dass sie nicht verbittert. Ich bin sehr froh, dass der Hauptmann überlebt hat. Zwischenzeitlich sah es mal nicht gut für ihn aus. Aber dank eines satuarischen Wunders hat er überlebt. Im Gegenzug für die Heilung bringt Satuaria einen näher an die Tierwelt heran, um Demut den Tieren gegenüber zu lernen. Das ist eine großartige Sache. Momentan ist der Hauptmann noch sehr tierisch. Ob ich jetzt, wo er auch Fell hat, bessere Chancen bei ihm habe? Wenn ich nur dafür Zeit hätte… Eben kam nämlich noch so eine Draconiterin, Lusi, hier an. Die war ganz schön überrascht, ob der Zustände hier. Ich glaube die wusste nicht, dass sie in ein Krisengebiet reist. Auf jeden Fall scheint es noch mehr Ärger hier zu geben. Wir werden gleich aufbrechen, um herauszufinden, was mit den Deserteuren geschehen ist und ob die wirklich den Namenlosen dienen.
Gemälde von Korfalk: Koflak hat mir heute ein Gemälde geschenkt, dass er von mir angefertigt hat. Was für ein Meisterwerk! Er hat es geschafft mich so darzustellen, wie ich wirklich aussehe und dabei trotzdem etwas Erhabenes und Majestätisches mir zu geben. Korfalk sagt sogar, dass ich das habe! Da bin ich mir nicht so sicher, wie er. Aber tatsächlich, wenn ich nur so sein kann, wie Korfalk mich gemalt hat, dann kann mich vielleicht doch jemand lieben. Das ist ein erstaunlicher Gedanke! Vielleicht ist meine Zukunft nicht so einsam und alleine, wie ich dachte. Vielleicht gibt es für mich mehr als nur Kampf. Ich werde das Bild auf jeden Fall im Herzen tragen und mich daran orientieren und es Lynia schicken. Ich mache mir etwas Sorgen, dass sie bitter wird. Sie kommt schon schlecht mit unseren Los zurecht und zieht sich viel zurück. Wenn man keine anderen Leute trifft, dann kann man ja nur alleine sein. Aber das sieht sie leider nicht ein. Ich hoffe, dass es ihr gut geht und sie sich nicht völlig verkriecht…
Gerichtstag in Schattenbruch Heute war die Gerichtsverhandlung. Ich bin echt froh, dass mich Korfalk davon abgehalten hat, Henker zu werden. Das war echt viel schlimmer als ich gedacht hätte. Ich dachte, ich hätte kein Problem damit Menschen zu töten. Aber im Kampf jemanden zu töten ist nochmal etwas ganz anderes als ein Urteil durchzuführen und jemanden aufzuhängen. Korfalk hat seine Sache wirklich gut gemacht. Für ihn muss es noch viel schlimmer gewesen sein, immerhin hat er das Urteil zu Verantworten. Es ist manchmal ganz schön hart die Verantwortung zu tragen. Er wirkte danach auch sehr bedrückt. Ich hoffe, dass er sich das nicht zu sehr zu Herzen nimmt. Ich habe auch zu den Leuten gesprochen und ihnen meine Meinung gesagt. Sie waren schon etwas streng zu Skelene. Es schien auch tatsächlich so, dass die Leute mich ernst genommen haben und meine Meinung wirklich etwas bewirkt hat. Das war auch ein neues Erlebnis. Fulgur hat wieder vor Qunintilian von einem Untoten gegessen. Ich muss ihn das wirklich abgewöhnen. Am Ende holt er sich da noch irgendeine niederhöllische Krankheit! Da muss ich wirklich in Zukunft besser aufpassen. Woher soll der Arme denn auch wissen, dass widerbelebtes Fleisch nicht gut für ihn ist.
Seelander Heute ist der Tag von dem großen Fest mit der Kaiserin. Ich bin etwas besorgt, dass ich mich und damit Nostria blamieren könnte. Und ich bin besorgt, dass wir diese komische Geschichte mit den Zettel unterschätzen und nicht verhindern können. Harun denkt ja, dass er es schaffen wird jemanden zu finden, der romantisches Interesse an mir hat. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wobei, so wie ich das verstanden habe, soll ja mein Aussehen komplett umgekrempelt werden. Das könnte dann ja funktionieren. Allerdings weiß ich nicht, wie ich zu einer Beziehung stehe, die es nur gibt, weil ich mich total ändere und nicht so bin, wie auf Korfalks Gemälde. Sollte es nicht möglich sein jemanden zu finden, der mich so sieht, wie mich dieses Gemälde zeigt?
Oh man, war das ein Abend! Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll! Vielleicht erstmal zur Feier: Anscheinend habe ich Nostria mit in den Krieg in die schwarzen Lande geschickt. Jetzt muss der Waffenstillstand aber wirklich halten. Das ist schon komisch, wo ich selbst den Waffenstillstand in Gefahr gebracht habe, bin ich nun seine stärkste Verfechterin. Lo ist eine Verräterin! Das hätte ich niemals erwartet. Ich hatte mich so gut mit ihr verstanden und mochte Lo wirklich gerne. Ich hatte echt gedacht, dass sie eine Freundin werden könnte, dabei hat sie mich die ganze Zeit belogen und ausgenutzt. Harun ist es wohl mit Darian genauso ergangen. Heute Abend war das erste Mal, dass ich völlig ausgeschaltet wurde durch Magie. Das war schlimm. Ich konnte so gar nichts tun. Bevor ich wusste, dass ich in Gefahr war, war es auch schon vorbei. Die Diebe hätten mir einfach die Kehle aufschneiden können, ohne dass ich mich hätte wehren können. Magie ist schon gruselig. Ich sollte mit Harun und Lusi sprechen, ob man sich dagegen schützen kann. Ich mag es nicht hilflos zu sein! Vor dem nächsten Magier sollte ich mich in acht nehmen. Fulgur, Cella und Perval haben ihre Sache wirklich gut gemacht. Fulgur hat sogar das Fenster zerstört, um zu mir zu kommen! Das hat er wirklich toll gemacht. Ich bin so stolz auf ihn. Beim nächsten Mal sollte ich aber vielleicht ein Fenster für ihn offen lassen. Und Perval… Hunde spüren eben den wahren Charakter eines Menschen. Heimtücke und Betrug ist ihnen fremd und Perval wusste einfach, dass er den Tresor bewachen sollte. Cella war im Angesicht dieser komischen Dunkelheit wirklich mutig. Sie hat sich in die Dunkelheit gestürzt, was sich der Söldner nicht getraut hat. Hunde sind eben in vielerlei Hinsicht besser als Menschen. Finntje hat mit einen mysteriösen Fremden getanzt. Da muss ich unbedingt noch nachfragen. Mein Liebesleben hat sich nicht so entwickelt - auch wenn der Tanz mit Korfalk Spaß gemacht hat. Harun hat etwas sehr verletzendes Gesagt – zumindest hab ich es so aufgefasst. Das muss ich mit ihm noch besprechen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Harun mich nicht respektiert und sich insgeheim über mich lustig macht. Und dann kam das Gespräch mit Korfalk. Das waren ja Dinge, die er gesagt hat! Zwischenzeitlich hatte ich echt Probleme ruhig zu bleiben und Korfalk nicht anzuschreien. Er hätte uns schon lange die Wahrheit sagen sollen. Das hätte seine Probleme echt reduziert. Klar, ich versteh auch, dass er Angst hatte. Wenn die falschen Leute die Wahrheit hören, dann würde es wirklich Probleme geben. Gerade deswegen bin ich aber auch stolz auf ihn, dass er sich überwunden hat und mir alles erzählt hat. Das hat viel Mut erfordert. Ich glaube auch, dass die ganzen Geheimnisse für Korfalk nicht leicht zu tregen waren. Er wirkte ja schon oft nachdenklich und abwesend. Ob sich das nun ändern kann? Vielleicht kann er nun mit leichteren Herzen in die Zukunft gehen. Das würde ich mir für ihn wünschen. Ich bin Korfalk zwar böse, dass er uns so hintergangen hat, aber er hat das ganze so offensichtlich bereut, dass ich ihn das auch vergeben werde. Korfalk hat ein gutes Herz. Die Einwohner von Schattenbruch und seine Freunde sind ihn wirklich wichtig und das ist nicht selbstverständlich. Es ist schade, dass er selbst gar nicht sehen kann, was für ein guter Mensch er ist. Ich denke auch wirklich, dass die Überderischen in sein Inneres geblickt haben und ihn für Höheres bestimmt haben. Warum sollte er da sein, wo er ist, wenn die Überderischen nicht ihre Hand im Spiel gehabt hätten? Dieser Ian scheint mir ein echt mieser Kerl zu sein. Am Liebsten würde ich vorschlagen, dass wir den das Handwerk legen. Das muss aber Korfalk entscheiden.
Plan gegen die Andergaster: Ich hab nochmal nachgedacht und mir überlegt, wie wir die Andergaster endlich besiegen können. Zwei Dinge sind mir da aufgefallen: 1. Wir versuchen es schon seit echt langer Zeit mit Waffengewalt und das funktioniert einfach nicht. Ein anderer Weg wär vielleicht gut und 2. Wir nutzen die Überlegenheit Nostrias nicht richtig aus. Unsere Seewege sorgen für eine bessere Handelsposition und die Salzerelle für ausreichend Nahrung. Mein Plan kann man in mehrere Stufen einteilen: 1. Mit dem Mittelreich verbünden, um Unterstützung gegen Andergast zu haben 2. Warten, dass der Andergaster den Waffenstillstand bricht. Der Waffenstillstand muss klar vom Andergaster gebrochen werden! 3. Handelsboykott starten und das Mittelreich dazu bewegen dies ebenfalls zu tun. Hier muss Salza mitziehen, damit die Baumstämme nicht mehr den Ingvall herunter kommen. Super wäre, wenn auch Storrebrandt mitmachen würde. 4. Warten und Kämpfen bis die wirtschaftliche Lage der Andergaster katastrophal ist. Die Kampfhandlungen sollten von unserer Seite aus so erfolgen, dass das Bestellen von Feldern unmöglich wird. 5. Anbieten den Boykott aufzuheben und mit Nahrung auszuhelfen, wenn wir im Gegenzug Joborn bekommen. 6. Waffenstillstand schließen. 7. Wiederholen Natürlich gibt es ein paar Schwachstellen. So muss eindeutig sein, dass die Andergaster den Waffenstillstand gebrochen haben und Slaza muss bei den Handelsboykott mitmachen. Das sollte ich mit der Königin bei Zeiten besprechen. Wieso fällt das mir erst jetzt auf? Wie wir in Nostria vorgehen entbehrt doch echt allen Sinn und Verstand und zeugt nur von Hass.